Name: Platytholus clemensi („Kleine Kuppel von Clemens“, zu Ehren des Paläontologin William A. Clemens Jr.).
Beschrieben: 2023 von Jack Horner, Mark B. Goodwin und David C. Evans.
Ordnung: Ornithischia; Familie: Pachycephalosauridae.
Körperlänge: ♂ bis zu 3m ♀ bis zu 2,6m.
Gewicht: ♂ bis zu 60kg, ♀ bis zu 50kg.
Ernährung: omnivor, meist herbivor.
Beschreibung:
Die Pachycephalosaurier sind eine Gruppe von Dinosauriern, die man in Hell Creek nur selten zu Gesicht bekommt. Sie meiden die offenen Farnprärien und weitläufigen Flusslandschaften, da dort die mächtigen Fleischfresser ihr Unwesen treiben. Häufiger trifft man sie allerdings in den dichten Wäldern im Landesinneren, vor allem an den Steilhängen zu den vulkanischen Felsenbergen im Westen. Eine mittelgroße Art der Dickschädelechsen ist dabei Platytholus, die allerdings sehr scheu und zurückgezogen lebt. Trotzdem findet man sie in fast allen Gebirgsregionen des kreidezeitlichen Nordamerikas.
Der bei Dickschädelsauriern sonst sehr deutliche Geschlchechtsdimorphismus ist bei Platytholus am geringsten ausgeprägt, die Männchen werden kaum größer als die Weibchen. Beide Geschlechter tragen außerdem eine ausgeprägte Schädelkuppel. Diese ist bei geschlechtsreifen Männchen allerdings scharlachrot gefärbt, bei den Weibchen bräunlich bis schwarz. Männchen haben außerdem einen violett bis rot gefärbten, meist sehr faltigen Kehlsack, der den Weibchen komplett fehlt. Somit lässt sich das Geschlecht eines Platytholus erst zweifelsfrei bestimmen, wenn diese voll ausgewachsen sind. Allen Platytholus ist außerdem gemein, dass sie ein recht zottiges Kleid aus Filament-Federn tragen. Sie kommen mitunter bis in große Höhen vor, wo sie auch noch karge Gebirgspflanzen abweiden. Und in diesen Höhen kann durchaus öfter einmal Schnee liegen.
Lebensweise:
Auch das Sozialverhalten unterscheidet sich bei Platytholus zu den anderen Dickschädelechsen von Hell Creek, denn sie sind weniger gesellig. Nur in der Brutsaison bilden die Tiere, Männchen wie auch Weibchen Gruppen. Die Männchen wählen gemeinsam einen günstig gelegenen Brutplatz nahe einem Felsvorsprung oder auch einmal in einer Höhle aus, den sie gut gegen Eindringlinge verteidigen können. Dort beginnen sie dann mit dem Nestbau. Es kommt nur selten zu Reibereien zwischen den Junggesellen, außer, sie zanken sich um die begrenzt verfügbaren Baumaterialien wie Zweigen, Moos und Baumrindenstücke. Die Weibchen werden mit einem gemeinsamen, lautstarken Gesang angelockt, der weit durch das Gebirge hallt und manchmal Tage, sogar Wochen lang von früh bis spät hörbar ist. Trifft ein Weibchen am Brutplatz ein, wählt es sich ein Männchen, dessen Gesang, dessen Schädelkuppe und vor allem dessen Nest ihm besonders gut gefällt.
Das Paar bleibt nach der Eiablage bis einige Tage nach dem Schlupf der Jungtiere zusammen und wechselt sich beim Brüten ab. Männchen und Weibchen versorgen ihren Nachwuchs anschließend gemeinsam, bis dieser kräftig genug ist, das Nest zu verlassen. Dies dauert oft weniger als eine Woche. Danach verlassen die Mütter ihren Nachwuchs, die anschließende Aufzucht der Jungen liegt ganz allein bei den kräftigen Männchen. Platytholus-Junge bleiben etwa neun Monate an ihrer Seite, in denen die Väter ihren Sprösslingen alles Lebenswichtige beibringen. Allerdings überlebt nur ein Bruchteil der sechs bis zehn Jungtiere seine Kindheit. Viele werden von gerissenen Beutegreifern erbeutet, wie Pectinodon, Acheroraptor oder vor allem dem berüchtigten Dakotaraptor, die auch gerne in den Bergwäldern auf die Jagd gehen. Andere sterben auch bei Stürzen, denn das Gelände, in denen der Platytholus bevorzugt lebt, erfordert einen äußerst sicheren Tritt.
Trivia über Platytholus:
Die Gattung Platytholus wurde erst im Jahr 2023 beschrieben, also lange nachdem die ersten beiden Bände von Die Weißen Steine bereits erschienen waren. Somit konnte sie vorher noch nicht im Roman auftreten. Ein Auftreten im dritten Band ist allerdings geplant.
Die fossilen Überreste von Platytholus lassen sich nur einem einzigen Exemplar zuordnen und sind überdies auch nicht besonders gut erhalten. Es kann aber anhand mehrerer Alleinstellungsmerkmale ausgeschlossen werden, dass es sich um ein Exemplar einer bereits bekannten Gattung, wie Pachycephalosaurus oder Sphaerotholus handelt.
Es ist also nicht bekannt, ob diese Tiere ebenfalls einen Geschlechtsdimorphismus aufwiesen, und auch sonst ist ihr Sozialverhalten natürlich ein großes Rätsel. Ich habe mir für die Geschichte also ein Verhalten überlegt, das deutlich von dem besser erforschten Verhalten der Pachycephalosaurier abweicht – nicht zuletzt deshalb, damit es auch die Seltenheit der Funde erklärt. Verwandtschaftlich steht Platytholus den Gattungen Prenocephale und Acrotholus wohl am nächsten.
Platytholus in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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