Name: Paranecturus garbanii („Neben dem Furchenmolch von Garbani“)
Beschrieben: 2013 von David G. DeMar jr.
Ordnung: Urodela (Salamander); Familie: Proteidae (Olme)
Länge: ♂ und ♀ ca. 0,24m
Gewicht: ♂ und ♀ ca. 0,13kg
Ernährung: insectivor
Beschreibung:
Die Hell Creek Formation wird von Berg- und Hügelkämmen durchzogen, in denen weitverzweigte Höhlensysteme ein verborgenes, vom Rest der Natur isoliertes Ökosystem beherbergen. An der Spitze der dortigen Nahrungskette in dieser ganz eigenen Welt steht der geheimnisvolle Paranecturus, ein Grottenolm, der aber auch in den dunklen Sümpfen und Bruchwäldern noch gelegentlich anzutreffen ist. Während die Olme des Marschlandes dunkel gefleckt bis tiefschwarz sind, haben die Exemplare, die in der Finsternis der Höhlen leben, beinahe ihre komplette Pigmentierung verloren. Die Tiere sind von einem fahlen Weiß, manchmal auch etwas dunkler und fleischfarben. Ihre Haut ist dünn und durchscheinend, sodass man sogar die darunterliegenden Blutgefäße schimmern sehen kann. Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden.

Völlig abgeschlossen vom Licht der Sonne hat Paranecturus sich in eine völlig andere Richtung entwickelt als die anderen Amphibien seiner Zeit: Er macht bei Erreichen der Geschlechtsreife keine Metamorphose durch, sondern erhält sich einige Merkmale, die andere Amphibien nur als Larve haben. So kann er mithilfe seiner ihm erhalten bleibenden Außenkiemen und über die Haut auch im Wasser Sauerstoff aufnehmen. Durch seine voll entwickelten Lungen kann er aber auch Luft atmen. Seine Augen sind beinahe zur Blindheit verkümmert. Er orientiert sich im ewigen Dunkel seiner Höhle ausschließlich über seinen gut entwickelten Geruchssinn. Zusätzlich besitzt er hochempfindliche Sinneszellen an Kopf und Flanken, die feinste Wasserbewegungen wahrnehmen und Beutetiere oder Fressfeinde frühzeitig erkennen lassen. Diese Fähigkeit hilft ihm auch dabei, sich in völliger Dunkelheit mühelos durch das komplexe Höhlensystem zu bewegen und selbst engste Spalten zu durchqueren.
Lebensweise:
Anders als andere Amphibien, die in der Regel Einzelgänger sind und sich nur zur Paarung mit Artgenossen zusammenfinden, lebt Paranecturus gesellig in größeren Gruppen. Die Tiere beanspruchen lediglich einen eigenen Unterschlupf, z. B. unter einem Stein, für sich allein. Sie ernähren sich vor allem von höhlenbewohnenden Insektenlarven, Wasserasseln, Würmern und Flohkrebsen. Auch winzige Höhlenfische, die sich in den unterirdischen Wasserläufen bewegen, stehen gelegentlich auf dem Speiseplan. Da Nahrung in den Höhlen oft knapp ist, kann Paranecturus monatelang ohne Futter überleben, indem er seinen Stoffwechsel drastisch herunterfährt. Paranecturus ist ausgesprochen langlebig und kann weit über 100 Jahre alt werden. Dies übertrifft die Lebenserwartung der meisten anderen Amphibien um ein Vielfaches.

In der Isolation ihres Höhlenlebensraumes erfolgt auch ihre Entwicklung sehr langsam. Sie werden erst im Alter von etwa 13 Jahren geschlechtsreif und pflanzen sich außerdem nur in extrem langen Zeitintervallen fort. Von einer Eiablage zur anderen kann es mitunter mehr als 18 Jahre dauern. Die Befruchtung findet für Amphibien untypisch innerhalb des Körpers statt. Danach sucht es schnell das Weite. Für die Eiablage wählt es sich dann einen abgeschiedenen Unterschlupf, den es höchst aggressiv gegen sich nähernde Artgenossen verteidigt. Auch nach dem Schlupf der Jungtiere bewacht es noch einige Zeit fürsorglich seine Junglarven, die durchaus auf der Speisekarte ihrer Artgenossen stehen. Bei großer Nahrungsknappheit ist es aber auch schon mal selbst hinter den eigenen Nachkommen her. Besonders die kleinsten und schwächsten Larven fallen dabei oft als Erste ihrem eigenen Elternteil zum Opfer – ein gnadenloser, aber überlebenswichtiger Instinkt in der harschen Welt der Höhlensysteme.
Trivia über Paranecturus:
Die mitochondriale Uhr legt nahe, dass es die Gruppe der Olme bereits im Erdmittelalter gegeben haben könnte. Als Paranecturus im Jahre 2013 in Ablagerungen aus der Hell Creek Formation entdeckt wurde, hatte man schließlich den direkten Fossilnachweis. Olme kamen tatsächlich schon vor dem Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor.
Paranecturus in Die Weißen Steine:
Band I:
Paranecturus begegnet John auf seinen Irrwegen im Kapitel „Die Höhle“. Er ist somit das erste Urzeit-Tier, dass dir in meinem Roman begegnet!
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Der Grottenolm in der Wikipedia:
Und hier geht’s zurück zur Seite Leben in der Urzeit! |
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