Name: Axestemys infernalis („höllische Weichschildkröte“, in Anhlehnung an Hell Creek).
Beschrieben: 2019 von Walter G. Joyce et al..
Ordnung: Testudines (Schildkröten); Familie: Trionychidae (Weichschildkröten).
Länge: ♂ und ♀ bis zu 1,3m.
Gewicht: ♂ und ♀ bis zu 53kg.
Ernährung: omnivor.
Beschreibung:
Die Sümpfe und Flusssysteme von Hell Creek sind der Tummelplatz von vielen Schildkröten. Besonders erfolgreich sind die Weichschildkröten, die mit mehreren Arten dort vorkommen. Die größte Art und darüber hinaus auch eine der größten Süßwasserschildkröten der Kreidezeit ist Axestemys, die eine Panzerlänge von über einem Meter erreicht. Abgesehen von ihrer Größe ist Axestemys auch durch ihren dunkeloliven, fast schwarzen Panzer mit der hellen Unterseite zu erkennen. Zwischen Männchen und Weibchen gibt es kaum äußerliche Unterschiede, außer dass die Männchen einen längeren, dickeren Schwanz haben und auch ihre Kloakenöffnung weiter hinten am Schwanz sitzt.
Am Ende der Regenzeit, also Ende Oktober, findet die Paarungszeit statt. Die Weibchen vergaben ihre kugelrunden, hartschaligen Eier dann im warmen Sand der Uferzonen von Sümpfen, Flüssen und Seen und überlassen sie dann ihrem Schicksal. Ein Gelege kann aus über 50 Eiern bestehen. Erst nach etwa elf Monaten schlüpfen die Jungen.
Lebensweise:
Axestemys ist in der Regel dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber verbirgt sie sich unter dichten Ufergewächsen oder verschlammten Böschungen. Oder sie tarnt sich einfach als Stein, während sie regungslos ein Sonnenbad genießt. Abends geht sie dann vor allem im Wasser auf Nahrungssuche, bei der die Schildkröte nicht wählerisch ist. Wasserpflanzen zählen zu ihrer Nahrung genauso wie Insekten. Vor allem Heuschrecken gehören zu ihrer Lieblingsspeise. Hin und wieder fallen ihr sogar größere Wirbeltiere wie Süßwasserfische, Frösche, Reptilien, Säugetiere und Wasservögel zum Opfer. Auch bei anderen, kleineren Schildkröten ist Axestemys gefürchtet. Sie greift immer aus dem Hinterhalt an, packt ihre Beute mit ihren starken Kiefern und zieht sie damit unter Wasser, um sie zu ertränken.
Allerdings werden Schildkröten selbst auch häufig zur Beute größerer Raubsaurier. Ein junger Tyrannosaurus oder Dakotaraptor frisst besonders gern junge Schildkröten, gegen deren kräftigen Biss der weiche Panzer kaum einen Schutz bietet. Verteidigen kann sich Axestemys gegen solche Feinde auch nicht besonders gut, obwohl ihr Biss natürlich auch bei unerfahrenen Jungdinosauriern ernsthafte Wunden reißen kann.
Trivia über Axestemys:
Die Fossilien von Axestemys sind in den Ablagerungsschichten vom Campanium bis weit ins Eozän sehr häufig. Es wurden inzwischen fast ein Dutzend Arten beschrieben. Axestemys war aber viel größer als alle heutigen Weichschildkröten.
Die Art aus Hell Creek, A. infernalis, wurde erst im Jahre 2019 als eigene Art beschrieben. Der Artname, der so viel wie „höllisch“ bedeutet, bezieht sich auf die Hell Creek Formation. A. infernalis war mit knapp über einen Meter Länge sogar noch verhältnismäßig klein im Vergleich zu den späteren Arten.
Axestemys überlebte das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit nicht nur, der Meteoriteneinschlag, der die großen Dinosaurier von der Erde fegte, war für sie sogar ein echter Segen. Im Paläozän begann eine wahre Blütezeit der Weichschildkröten. Sie waren nun ohne Konkurrenz zu anderen großen Wassertieren und profitierend von einem extrem heißen Regenwaldklima. So entwickelte Axestemys wahre Riesenformen, wie z.B. A. byssina, die Panzerlängen von über zwei Metern und ein Gewicht von mehreren hundert Kilogramm erreichen konnte.
Schildkröteneier, besonders die von Axestemys, sind in meinem Roman Die weißen Steine eine wichtige Nahrungsgrundlage für die in Hell Creek gestrandeten Menschen.
Axestemys in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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