Name: Aristonectes quiriquinensis („Edler Schwimmer von Quiriquina; eine Insel vor Chile).
Beschrieben: 1851 von Joseph Leidy.
Ordnung: Plesiosauria; Familie: Elasmosauridae.
Körperlänge: ♂ bis zu 15m, ♀ bis zu 13,5m.
Gewicht: ♂ bis 25.000kg, ♀ bis zu 18.000kg.
Nahrung: piscivor.
Beschreibung:
Bevor die Wale in der Erdneuzeit ihren Siegeszug begannen, wurden die Meere über viele Jahrmillionen von vielen verschiedenen Gruppen der Meeresreptilien beherrscht. Die wohl vielseitigste und auch eine der erfolgreichsten dieser Gruppen waren die Plesiosaurier, die entfernt mit den heutigen Schildkröten verwandt sind. Obwohl sie den Höhepunkt ihrer Herrschaft bereits im Jura erreichten und sie in der oberen Kreidezeit gegen die Mosasaurier zunehmend an „Boden“ verloren, blieben die Plesiosaurier trotzdem noch sehr erfolgreich. Als geschickte Jäger und langhalsige Fischfresser durchstreiften sie weiterhin die Ozeane und brachten nun auch einen ganz bemerkenswerten Zweig hervor: Die Aristonectinen.
Anders als die meisten anderen Meeresreptilien sind diese sanfte Riesen und eher harmlos, vorausgesetzt man ist kein Planktonkrebs. Mit ihren langen, dünnen Zähnchen filtern sie das Wasser und seihen dabei Unmengen von Kleinstlebewesen, und erreichen mit dieser Lebensweise Körpergrößen, die sich durchaus mit denen heutiger Wale vergleichen lassen. Ihre Größe bietet ihnen Schutz vor gefährlichen Feinden wie Haien, aber vor allem vor den gefürchteten Mosasauriern, denen sie in den kühleren Meeren jedoch weitläufig aus dem Weg gehen.
Als eine der größten Gattungen kann Aristonectes gelten, und auch als die mit dem wohl größten Verbreitungsgebiet. Man trifft ihn dabei vor allem in den kühleren Meeren der Südhalbkugel an, wo er sich mit einer dicken Fettschicht gegen die niedrigen Temperaturen schützt. Wie alle seiner Verwandten besitzt auch Aristonectes einen gleichwarm bleibenden Körper. Mit dem Wechsel der Jahreszeiten ziehen die Tiere gelegentlich die südamerikanische Pazifikküste entlang und gelangen so auch in den Atlantik, da es zwischen Nord- und Südamerika in der Kreidezeit noch keine Landverbindung gibt. So verirren sie sich hin und wieder auch in den Pierre Seaway, sind dort allerdings nur selten anzutreffende Gäste.
Trivia über Aristonectes:
Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Plesiosauria, insbesondere der Elasmosauridae, sind ziemlich verworren: Aristonectes besitzt einen relativ kurzen Hals, aber einen massigen Körper. Dies steht deutlich im Kontrast zu den bekannteren Elasmosauriden, die durch ihren langen Hals und ihre schlanken Körper in ihrer Erscheinung eher als Vorbild für das „Ungeheuer von Loch Ness“ gelten können. Aristonectes ähnelt somit viel eher den gefürchteten jurassischen Pliosauriern, die einst mächtige Jäger waren. Doch ist er wiederum im Gegensatz zu diesen ein harmloser Planktonfresser und tatsächlich näher mit „Nessie“ – also dem Elasmosaurus verwandt.
Aristonectes ist das größte Meerestier seiner Zeit. Mit bis zu 15m Länge und 25.000 Kilogramm Gewicht erreicht er in etwa die Ausmaße eines kleinen Buckelwals.
Im Jahre 1884 entdeckte der Schiffsarzt der deutschen Korvette „Moltke“ auf der chilenischen Insel Quiriquina die Überreste eines großen Elasmosauriden, den er der Geologischen Sammlung von Kiel schenkte und der von Wilhelm Deecke später der Gattung Cimoliasaurus zugeschrieben wurde. Die südamerikanischen Cimoliasaurier könnten aber tatsächlich mit der Gattung Aristonectes synonym sein. Auch aus Nordamerika sind ähnliche Funde bekannt. Man fand sie dort sowohl in New Jersey an der Ostküste, aber auch in Montana und Alberta, also unweit des Handlungsortes von Die Weißen Steine.
Da ich an der spannenden Wiederentdeckung des Kieler Cimoliasaurus am Jahresanfang 2020 beteiligt sein durfte, stand es für mich außer Frage, dieses Tier auch in meinen Roman mit einzubauen, da er ja genau zur Handlungszeit lebte. Es hat im zweiten Teil Blut der Sonne einen kleinen Auftritt.
Aristonectes in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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