Auf meiner Website, insbesondere bei den Fossilberichten und in den Paläo-News, versuche ich natürlich, für den Laien verständlich zu schreiben. Auch Kinder und ihre Eltern sollen verstehen, worum es eigentlich geht. Trotzdem verwende ich auch fachgerechte, paläo-biologische Fachtermini und auch die in der Wissenschaft üblichen Abkürzungen. Falls du dich fragst, was diese bedeuten, möchte ich dir das gerne einmal ausführlich erläutern: Hier gibt es eine Erklärung für die häufigsten paläontologischer Fachbegriffe und alle wichtigen Abkürzungen zu deinem Lieblingsthema!
Bei diesem Artikel hat mir der Paläontologe Dr. Pascal Abel geholfen, dem ich dafür herzlich danken möchte.
Abkürzungen
In der Paläontologie verwenden wir mehrere Abkürzungen, die auch in der Zoologie und Botanik üblich sind. Vor allem bei der Klassifikation von ausgestorbenen Tieren und Pflanzen spielen sie eine wichtige Rolle. Oft ist von einem Tier ja nur ein kleiner Teil überliefert. Wenn man z.B. nur einen Wirbelknochen findet, lässt sich dadurch zwar oft sagen, in welche Tiergruppe es gehörte. Die genaue Gattung oder die Art zu bestimmen, ist da allerdings schon schwieriger. Auch muss es bei der Katalogisierung von Fossilien manchmal schnell gehen und man hat dann einfach nicht die Zeit, jeden Fund genauer wissenschaftlich zu untersuchen. Auch dafür gibt es entsprechende Kennzeichen, die man auch als interessierter Laie kennen sollte. |
sp.
Diese Abkürzung steht für das lateinische Wort species. Diese Abkürzung verwenden Paläontologen, wenn sie ein Fossil wenigstens auf Gattungsebene klassifizieren konnten, aber es trotzdem unklar bleibt, zu welcher Art (Spezies) es konkret gehörte. Meistens sind Dinosaurier und andere Urzeittiere ja nicht als zusammenhängende Skelette überliefert. Viele ihrer Fossilien sind nur schlecht erhalten oder unvollständig. Dies kann die genaue Zuordnung erschweren oder gar unmöglich machen. Und manchmal hat sich eben auch einfach noch kein Forscher gefunden, der sich die Mühe gemacht hat, das Fossil näher zu bestimmen.
Von vielen Theropoden kennt man z.B. bislang nur einzelne Zähne. Hier ist es oft unklar, welcher Art sie einmal gehört. Bei Richardoestesia sp. handelt es sich z.B. um ein „Wastebasket-Taxon“, also eine sogenannte Mülleimergattung. Es ist der Zahn eines Troodontiden, der Ähnlichkeit zu anderen, fast überall auf der Welt vorkommenden Troodontiden-Zähnen hat. So könnte es sich hierbei vielleicht um den Zahn eines Pectinodon bakkeri handeln, der z.B. aus der Hell Creek Formation definitiv, auch durch Skelettüberreste, überliefert ist. Aber er weist doch einige Unterschiede im Detail auf, sodass es sich genauso gut auch um eine eigene Art oder sogar Gattung handeln könnte, die wir vielleicht noch gar nicht kennen!
spp.
Diese Abkürzung ist einfach bloß die Pluralform von species. Die wird verwendet, wenn es in einer Fossilbericht mehr als eine einzige Spezies eines auf Gattungsebene bestimmbaren Taxons gibt. Wenn also z.B. zwei sich voneinander deutlich unterscheidende Fossilien gibt, die z.B. der Gattung Thescelosaurus zugeschrieben werden können, es aber unklar ist, zu welchen Arten sie gehören, setzt man dieses Kürzel.
sp. n. oder sp. nov.
Diese Kombination wird verwendet, wenn in einem Fachpaper eine neue Art einer bereits bekannten Gattung erstmalig beschrieben wird. Sie steht für species nova, was auf Latein schlicht „neue Art“ bedeutet. Ein Beispiel aus Hell Creek wäre Sphaerotholus triregnum, ein kleiner Pachycephalosaurier. Die Gattung Sphaerotholus wurde nämlich schon im Jahr 2002 erstmalig beschrieben und umfasste damals drei Arten, S. goodwini, S. buchholtzae und S. edmontonensis. Im Jahr 2023 konnten S. triregnum und S. lyonsi abgegrenzt und als neue Arten einer bereits bestehenden Gattung aufgestellt werden.
gen. n. oder gen. nov.
Der umgekehrte Fall ist es, wenn eine Art bereits bekannt ist, es sich dann aber herausstellt, dass sie zu einer völlig anderen Gattung, lateinisch genus novum, als zuvor angenommen gehört. Hier ist ebenfalls unser Sphaerotholus ein gutes Beispiel. Dieser wurde bei seiner Erstbeschreibung im Jahr 1943 nämlich fälschlicherweise der Gattung Troodon zugeordnet, also für einen kleinen Fleischfresser gehalten. Er hieß zuerst Troodon edmontonensis. Williamson & Carr fanden aber 2002 heraus, dass dieses Material zu einem pflanzenfressenden Pachycephalosaurier gehörten, und große Ähnlichkeit mit neuen Fossilien aufwiesen, die sie selbst in ihrer Arbeit beschrieben und als neue Arten benannten. Sie stellten hierzu die neue Gattung Sphaerotholus auf. Der alte Artname „edmontonensis“ musste allerdings aufgrund der Regeln zur Nomenklatur beibehalten werden.
gen. et sp. nov.
Wird ein ganz neuer Dinosaurier beschrieben, von dem weder Gattung und Art bislang bekannt waren, kriegt er einen komplett neuen Doppelnamen. Entsprechend wird er als genus et species nova gekennzeichnet, was auf Latein „neue Gattung und Art“ bedeutet. Dieses Kürzel wird dir also in fast allen Arbeiten zu neuen Dinosauriern begegnen.
indet.
Diese Abkürzung steht für indeterminatus, also lateinisch für „unbestimmt“. Diese Abkürzung wird vor bei Fossilfunden verwendet, die noch nicht einmal auf der Ebene der Gattung, sondern lediglich auf Ebene einer größeren Klade (wie z.B. der Ordnung, Familie oder Unterfamilie) klassifiziert werden können. Manchmal werden die Abkürzungen sp. und indet., aber auch gleichrangig verwendet.
Aus der Hell Creek Formation sind z.B. fragmentarische Fossilien eines großen Caenagnathiden bekannt, der bislang noch nicht näher beschrieben wurde. Er könnte gar die Ausmaße des berühmten Gigantoraptor aus der Mongolei erreicht haben. Damit wäre er deutlich größer als der aus diesem Lebensraum bekannte Anzu wyliei. Andersherum könnte das Fossil auch darauf hindeuten, dass der besagte Anzu deutlich größer geworden sein könnte als bislang angenommen.
cf.
Die Abkürzung „cf.“ steht für das lateinische Wort confer, was man hier am besten mit „vergleichend“ übersetzen könnte. Es wird gesetzt, wenn ein Fossil relativ sicher einer konkreten Art zugeordnet werden kann, allerdings dies bislang noch nicht in einer fachlichen Studie genau analysiert wurde. Wenn zum Beispiel „Tyrannosaurus cf. rex“ geschrieben wird, bedeutet dies schlicht, dass das in einem Fundbericht beschriebene Fossil Ähnlichkeiten mit der bekannten Art Tyrannosaurus rex aufweist, aber möglicherweise doch eine andere, nicht genau identifizierte Art sein könnte.
Bei allen Fossilien, die in meinen Fossilberichten mit „sp.“, „spp.“, „indet.“ oder cf. gekennzeichnet sind, handelt es sich also um Fossilien, die noch genauer wissenschaftlich untersucht werden müssen. Da aber auch unklare Fälle in den Fossilienbericht Eingang finden, und ich sie auch bei meiner Recherche berücksichtigt habe, kannst du diese vielen noch offenen Rätsel der Paläontologie hier ebenfalls finden!
aff.
Das lateinische Wort affinis bedeutet soviel wie „verwandt mit“. Es wird verwendet, wenn ein neubeschriebenes Exemplar einer bereits bekannten Art sehr stark ähnelt, aber trotzdem noch genug Unterschiede bestehen, um zu vermuten, dass es sich doch um eine neue Art handeln könnte. Dieses Kürzel wird bei der Entdeckung eines mehr oder weniger vollständigen Skeletts aber eher selten verwendet. Hier könnte man es sich nämlich durchaus erlauben, direkt eine eigene Art zu benennen. Und diese Ehre lässt sich natürlich kaum ein Paläontologe einfach entgehen!
Es kann aber durchaus passieren, dass ein einzelner Knochen oder sehr schlecht erhaltenes Material so gekennzeichnet wird. Denn ist das Material natürlich zu spärlich, wäre es leichtfertig, ihm gleich einen eigenen Namen zu geben. Die Unterschiede können sich schließlich auch durch Krankheiten oder Missbildungen, oder auch bei der Fossilisation (Taphonomie) ergeben haben. Die Forscher sehen dann meistens aus der Befürchtung davon ab, dass ihr neuvergebener Name beim Auftauchen neuen Materials dann sofort als ungültig gestrichen wird. Hier ist die Kennzeichnung mit aff. also eine willkommene Alternative.
Ka
Diese Abkürzung kann einem auch großgeschrieben, also als KA begegnen. Ein großes K steht bei vielen Einheiten immer für das griechische Wort Kilo, was 1.000 Bedeutet. Das a (A) hingegen steht für das lateinische Wort annum. Ein Kilo-Annum ist also die Zeitspanne von 1.000 Jahren. Diese Abkürzungen begegnet dir in einer wissenschaftlichen Arbeit also vor allem dann, wenn es konkret um Altersbestimmungen geht. Ein Mammutstoßzahn, der mit 17.5 Ka datiert wird, ist also 17.500 Jahre alt. Schreibt sich einfach kürzer!
Ma
Gleiches natürlich auch bei Mega-Annum. Du kennst die Einheit M „Mega“ wahrscheinlich bisher vor allem aus der Informatik, wo sie dir regelmäßig zur Angabe von Speicherkapazitäten (Megabyte) begegnet. Ein Megabyte sind 1.000.000 Byte, oder 1.000 Kilobyte. Und bei Mega-Annum ist es genau das gleiche. Du hast es sicher schon erraten: diese Einheit steht ganz einfach für 1.000.000 Jahre. Wenn ein Dinoknochen also mit 66.8 Ma datiert wird, stammt er aus der späten Kreidezeit und ist 66.800.000 Jahre alt.
BP
Ebenfalls eine wichtige Abkürzung zur Zeitbestimmung wird aus dem Englischen abgeleitet: Before present. Dieses Kürzel wird angehängt, wenn man in der Zeit zurückblickt. Das Mammut, dessen Knochen 17.5 Ka alt waren, ist also 17.500 BP gestorben. Referenzpunkt ist die moderne Gegenwart, also heute. Allerdings meint „heute“ nicht den Tag mit dem aktuellen Datum. Referenzpunkt für den Tag und das Jahr „Null“ ist der 01. Januar 1950, also das Jahr, in dem man zum ersten Mal diese Zeiteinheit einführte. Dies spielt für die Datierung von vielen Tausend oder gar Millionen von Jahren alten Lebewesen kaum eine Rolle.
MYA und myr
Während BP vor allem für Zeitangaben verwendet wird, die nur wenige Jahrtausende zurückliegen, verwenden Paläontologen eher die Einheit million years ago, was auf englisch „Millionen Jahre vor heute“ bedeutet. Gleichwertig ist auch die Angabe myr (megayear), die dir ebenfalls in einigen Arbeiten begegnen kann. Der Vorteil: Hier können die Forscher entsprechend viele Nullen getrost weglassen, wenn man sich über geologische Zeiträume unterhält. Zwei Sätze, in denen diese Abkürzungen korrekt verwendet werden, wären: „Die Kreidezeit begann vor 145 Ma und endete vor 66 Ma. Damit dauerte sie insgesamt 79 myr.“ Da wir in so gewaltigen Zeiträumen weder auf das exakte Jahres- und Tagesdatum genau datieren können (und es auch nicht müssen!), gibt es bei MYA und myr aber keinen genau definierten Referenzpunkt.
Abkürzungen aus der Nomenklatur
In der zoologischen Nomenklatur, also bei der Benennung von Lebewesen, spielt die präzise Benennung derArten eine zentrale Rolle. Ein wissenschaftlicher Name muss klar definiert und international anerkannt sein, um eine eindeutige Kommunikation unter Forschern zu gewährleisten. Dabei gibt es aber insbesondere in der Paläontologie häufig Unklarheiten und sogar Streit unter den Forschern um die Gültigkeit dieser Namen. Verschiedene Begriffe wurden entwickelt, um den Status eines Namens zu kategorisieren und den Umgang mit problematischen oder unvollständigen Bezeichnungen zu regeln. Diese Terminologie stellt sicher, dass wissenschaftliche Namen korrekt und nachvollziehbar verwendet werden.
Mehr über die Benennung von Dinosauriern und der Aussprache ihrer Namen erfährst du in den Artikeln über die Nomenklatur der Dinosaurier! (Noch in Bearbeitung!) |
nom. val.
Der Begriff nomen validum („gültiger Name“) bezeichnet in der zoologischen Nomenklatur einen wissenschaftlichen Namen, der korrekt veröffentlicht wurde und den Regeln des International Code of Zoological Nomenclature (ICZN) entspricht. Bei der Benennung von Lebewesen, ganz gleich ob es sich um Tiere, Pflanzen oder Mikroben handelt, vergeben Forscher gemäß dieses Regelwerks wissenschaftliche Namen. Diese sind stets zweiteilig und bestehen aus einem Gattungsnamen und einen Artnamen. Der Gattungsname wird dabei immer groß geschrieben und steht am Anfang (z.B. Tyrannosaurus), der Artname hingegen wird immer kleingeschrieben und steht dahinter (z.B. rex). Beide Namen werden in Studien auch meistens kursiviert.
Wird der Name abgekürzt, setzt man hinter den Gattungsnamen einen Punkt, und schreibt klein weiter. So ergibt sich bei dem wohl bekanntesten Dino die Abkürzung T. rex. Auch wenn man sie oft zu lesen bekommt, sogar in so manchen „Sachbüchern“ für Kinder: Alle anderen abgekürzten Varianten wie T-Rex oder T. Rex sind somit falsch!
Damit ein Name gültig ist, muss er verschiedene Kritierien erfüllen. Eine der wichtigsten Regeln des ICZN sieht vor, dass nur der erste neu verwendete Name Gültigkeit haben kann. Spätere, für die gleiche Gattung oder Art verwendete Namen, haben hingegen keine Gültigkeit und gelten folglich als jüngeres Synonym. Diese Regeln werden nun aber nicht einfach gestrichen: Nomina invalida (so würde der korrekte Plural lauten!), also „ungültige Namen“ dürfen gemäß den Regeln des ICZN nicht noch einmal an ein weiteres Lebewesen werden, selbst wenn die Namen ja eigentlich wieder „frei“ wären.
nom. alt.
Ein nomen alternativum („Alternativer Name“) ist der Name einer taxonomischen Familie, der als gültig veröffentlicht behandelt wird, und aufgrund der langen Nutzung (Art. 18) neben dem gültigen Familiennamen verwendet werden kann.
nom. ambig.
Ein nomen ambiguum („mehrdeutiger Name“) ist ein Name, der häufig fälschlicherweise für mehr als ein Taxon genutzt wird. Häufig sind solche Namen nicht näher charakterisierbar.
nom. cons.
Ein nomen conservandum („bewahrenswerter Name“) ist der Name einer Familie, Gattung oder Art, der als gültig gilt und Vorrang vor anderen angegebenen Namen hat, obwohl dieser bei Veröffentlichung möglicherweise ungültig war oder keinen Vorrang hatte (Art. 14.1-14.7). Es kann sich auch um einen Namen handeln, dessen Typus, Orthographie oder Geschlecht durch den Bewahrungsprozess festgelegt wurde (Art. 14.1, 14.9-14.11). Bei dieser Abkürzung gibt es mehrere mögliche Erweiterungen:
- Namen, die zunächst nur für die Bewahrung vorgeschlagen worden sind, die Entscheidung darüber aber noch aussteht, werden zunächst als nomen conservandum propositum (nom. cons. prop.; „Vorgeschlagener zu bewahrender Name“) geführt.
- Ein „zu bewahrender Name“ in einer bestimmten orthographischen Variante (nach Art. 14.1, 14.9-14.11) wird als nomen et orthographia conservanda (nom. et orth. cons.) geführt.
- Gilt ein Name und Typus einer Familie, Gattung oder Art als gültig und genießt Vorrang vor anderen angegebenen Namen, obwohl dieser bei Veröffentlichung möglicherweise ungültig war oder keinen Vorrang hatte (nach Art. 14.1-14.7 ICN), werden Namen und Typus als nomen et typus conservandum (nom. et typ. cons. ) geführt.
Ein gutes Beispiel für ein nomen conservandum ist der Gattungsname Pachycephalosaurus, der 1943 formell beschrieben wurde. Später stellte heraus, dass Fossilien dieses Dinosauriers schon 1872 formell als Tylosteus beschrieben wurden. Nach den üblichen Regeln hätte der ältere Name Tylosteus eigentlich den Vorzug erhalten müssen. Doch der ICZN legte per Beschluss fest, dass Pachycephalosaurus als gültiger Name zu nutzen sei, weil weitaus häufiger gebraucht wurde und dadurch sehr viel bekannter sei.
nom. dub.
Ein nomen dubium („zweifelhafter Name“) ist ein Name, bei dem die wissenschaftliche Gemeinschaft Zweifel an der Gültigkeit hat. Dies kann auf Unsicherheiten in der Identifikation, unzureichende oder widersprüchliche Beschreibungen oder andere Gründe zurückzuführen sein. In der Literatur werden solche Namnen meist mit einem Fragezeichen versehen, wie z.B. bei „Nanotyrannus lancensis?„.
Nanotyrannus lancensis ist ein formell zwar gültiger Name, jedoch sehen viele Wissenschaftler in ihm ein Jungtier von Tyrannosaurus rex, weshalb sie zweifel an seiner Gültigkeit haben. Auch die Gattungen Nedoceratops und Torosaurus sowie Stygimoloch und Dracorex sind in der Fachwelt umstritten: einige sehen sie als eigenständige Gattungen an, andere als Synonyme von Triceratops bzw. Pachycephalosaurus.
nom. illeg.
Ein nomen illegitimum („illegitimer Name“) ist ein zwar gültig veröffentlichter Name, der mit einer oder mehreren Regeln des ICZN aber nicht übereinstimmt (Art. 6.4). Hauptsächlich betrifft dies diejenigen Namen, die überflüssig (nach Art. 52 ICN) und homonym (nach Art. 53 und 54 ICN) sind, also für die es bereits einen älteren, gültigen Namen gibt. Auch hier gibt es wieder mehrere mögliche Erweiterungen:
- Ein gültig veröffentlichter Name, der mit einer oder mehreren Regeln zur Homonymie (Gleichbenennung) nicht übereinstimmt (nach Art. 53 und 54), und der somit ein späteres oder Juniorhomonym ist, wird als nomen illegitimum homonymum (nom. illeg. hom.; „illegitimer Name wegen Gleichbenennung“) geführt.
- Ein gültig veröffentlichter Name, der mit der Regel zur Überflüssigkeit nicht übereinstimmt (nach Art. 52), wird als nomen (illegitimum) superfluum (nom. (illeg.) superfl.; „illegitmer, überflüssiger Name“) geführt.
nom. inadmiss.
Eine ungültige Umbenennung des Typus einer Art wird als nomen inadmissibile („nicht zulässiger Name“) bezeichnet.
nom. ined.
Ein Name, der anscheinend nicht in Übereinstimmung mit den Bedingungen nach Art. 29-50 richtig veröffentlicht wurde, wird als nomen ineditum („unveröffentlichter Name“) geführt. Siehe auch „nomen nudum„.
nom. inval.
Ein Name, der nicht gültig nach Art. 29-45 oder H.9 (Art. 6.2 ) veröffentlicht wurde, und daher ungültig ist, wird als nomen invalidum („ungültiger Name“) geführt.
nom. nov.
Ein nomen novum („neuer Name“, auf englisch auch replacement name, avowed substitute) ersetzt einen Namen, der auf einem gültigen oder ungültigen zuvor veröffentlichten Namen basiert. Der vorherige Name ist das ersetzte Synonym und, sofern gültig, bietet nicht das endgültige Epitheton, den Namen oder den Stamm des Ersatznamens. Neue Namen werden erstellt, um Homonyme oder die Entstehung von Tautonymen zu verhindern. (Art. 6.11 .)
Ein jüngeres Beispiel für so einen Fall ist der Sauropode Jingiella dongxingensis, der zuerst unter dem Gattungsnamen „Jingia“ beschrieben wurde. Dieser Name war allerdings zuvor schon an einen Schmetterling vergeben wurden, weshalb er geändert werden musste. Der Gattungsname Jingiella ist also ein nomen novum.
nom. nud.
Ein nomen nudum ist ein „nackter Name“eines neuen Taxons, der ohne Beschreibung oder Diagnose veröffentlicht wurde und somit keine Referenz zu einer Beschreibung oder Diagnose enthält (Art. 50B.1). Solche Namen wurden vielleicht in einer Fachpublikation verwendet, ohne dass allerdings eine gültige formale Beschreibung des Fossils vorgenommen wurde. Vielleicht sind sie aber bislang auch nur in der Populärkultur verwendet worden. Es gibt noch zwei weitere Varianten:
- Wird ein Namen tatsächlich in einer Studie veröffentlicht und darin auch ein Fossil beschrieben, wobei allerdings der Umfang der Diagnose sehr gering ausfällt, sodass Zweifel bestehen, ob es nun wirklich ein berechtigter Name ist, kann der Name auch als nomen seminudum (nom. seminud.; „halbnackter Name“) bezeichnet werden.
- Ein ähnlicher Fall: eine taxonomische Bezeichnung, die nur minimale oder unzureichende Beschreibungen enthält, wodurch sie nicht den formalen Anforderungen der wissenschaftlichen Nomenklatur entspricht, aber trotzdem etwas detaillierter ist als ein nomen nudum, kann als nomen subnudum (nom. subnud.; „Beinahe nackter Name“) bezeichnet werden.
Nomina nuda werden in Studien meist in Anführungszeichen gesetzt, damit ihr unklarer Status verdeutlicht wird. Der Name „Orcomimus“ etwa ist momentan für eine mögliche weitere Ornithomimiden-Art aus Hell Creek reserviert, für die eine formale Beschreibung allerdings noch aussteht. Gleiches auch beim Wasservogel „Styginetta“ lofgreni. Als nomina nuda sind diese Namen somit formell noch nicht gültig.
nom. obl.
Der Begriff nomen oblitum bedeutet „vergessener Name“. In der zoologischen Nomenklatur bezeichnet er einen wissenschaftlichen Namen, der nicht mehr verwendet wird und als veraltet gilt (im übertragenen Sinne „vergessen“). Ein solcher Name wird zugunsten eines anderen, „geschützten“ Namens, dem nomen protectum, offiziell als obsolet erklärt.
Ein typisches Beispiel für ein Nomen oblitum ist der Name „Manospondylus gigas“, der 1892 von Edward Drinker Cope für ein Fossil eines großen fleischfressenden Dinosauriers vergeben wurde. Im Jahre 2000 wurde aber bekannt, dass dieses Fossil identisch mit Tyrannosaurus rex war! Gäbe es die Nomen oblitum-Regel nicht, die übrigens nur wenige Monate zuvor erst eingeführt wurde, hätte Tyrannosaurus rex als Name gestrichen werden müssen! Doch T. rex war über viele Jahrzehnte hinweg der in der Literatur bevorzugte Name, weshalb Manospondylus gigas als Nomen oblitum erklärt wurde, um Verwirrung zu vermeiden.
nom. praeocc.
Ist ein Name bereits belegt, also wenn er bereits für ein anderes Taxon veröffentlicht wurde, stellt er ein nomen praeoccupatum („bereits bsetzter Name“) dar. Der Name Jingia für einen 2024 entdeckten Sauropoden war genau so ein Fall, da dieser Name bereits an einen Schmertterling vergeben worden war.
nom. prot.
Den hatten wir auch schon: Der Begriff nomen protectum („geschützter Name“) bezeichnet einen wissenschaftlichen Namen, der offiziell geschützt wird und Vorrang vor einem nomen oblitum („vergessener Name“) erhält. Tyrannosaurus rex ist ein gutes Beispiel für einen solchen Namen, der zugunsten des deutlich älteren Namens Manospondylus gigas verwendet wird.
nom. prov. oder nom. provis.
Einen provisorischen Namen, der einem Organismus zugeordnet wird, bevor eine formale, wissenschaftlich gültige Benennung erfolgt, bezeichnet man als nomen provisorium („vorläufiger Name“). Diese werden häufig verwendet, wenn die Klassifizierung eines neuen Fundes noch nicht vollständig gesichert ist, aber dennoch eine vorübergehende Referenz benötigt wird.
nom. rej.
Ein Name, der abgelehnt wurde, um einem nach Art. 14 ICN behaltenswerten Namen Vorrang zu geben oder ein Name, der nach Art. 56 ICN (App. II, III, IV und V) abgelehnt wurde, wird als nomen rejiciendum („zurückzuweisender Name“) bezeichnet.
- Hier gibt es noch die Variante nomen rejiciendum propositum (nom. rej. prop.; „Vorgeschlagener abgelehnter Name“, um zu präzisieren, dass ein Namensvorschlag abgelehnt wurde.
- Und ein Name, der nach Art. 56.1 ausdrücklich vorgeschlagen, aber zugunsten eines anderen Namens für immer verworfen oder abgelehnt wurde, da es sich andernfalls um eine nachteilige Nomenklaturänderung handeln würde, wird als nomen utique rejiciendum propositum (nom. utique rej. prop.; „zur uneingeschränkten Ablehnung vorgeschlagener Name“) bezeichnet.
nom. supp.
Ein nomen suppressum („unterdrückter Name“) ist ein Name, der auf Beschluss des ICZN offiziell unterdrückt oder zurückgewiesen wurde. Dies geschieht häufig, um die Verwendung eines anderen, bevorzugten Namens zu ermöglichen, der als stabiler oder passender angesehen wird. Im Gegensatz zu einem nomen rejiciendum, das abgelehnt, aber nicht notwendigerweise unterdrückt wird, darf ein nomen suppressum in der wissenschaftlichen Literatur überhaupt nicht mehr als Name verwendet werden.
Glossar
In jeder Wissenschaft begegnen einem Fachworte, die man als Laie oft nicht sofort versteht. Wenn du Latein und Griechisch in der Schule hattest, kannst du die paläontologischen Fachbegriffe vielleicht übersetzen und dir die Bedeutung erschließen. Aber für die meisten von uns Laien gilt wohl, dass sie keinen Schimmer haben, wenn ihnen zum ersten Mal solche Zungenbrecher begegnen. In diesem Glossar wollen wir diesen Mangel nun einmal abstellen! |
A
Aetosaurier: pflanzenfressende Archosaurier, Verwandte der Krokodile.
Aminosäuren: Chemische Grundbausteine des Lebens.
Ammoniten: Fossile Verwandte der Tintenfische mit Spiral-Gehäuse.
Amnioten: Eierlegende oder lebendgebärende Landwirbeltiere; dazu gehören Reptilien (Sauropsiden) und Synapsiden (Säugetierähnliche).
Amphibien: Die ersten, noch vom Wasser abhängige Landwirbeltiere, z.B. Frösche und Salamander.
Ankylosaurier: Dinosaurier (Thyreophoren) mit Knochenpanzer.
Alter: Abschnitt der Geochronologie, z.B. „Maastrichtium“.
Äon: Abschnitt der Geochronologie, z.B. „Phanerozoikum“.
Äonothem: Stratigraphischer Abschnitt, siehe „Äon“.
Ära: Abschnitt der Geochronologie, z.B. „Mesozoikum“.
Ärathem: Stratigraphischer Abschnitt, siehe „Ära“.
Archaikum: Zweitältestes Äon der Erdgeschichte, erste Einzeller.
Archäologe: Wissenschaftler, der Relikte des Menschen erforscht.
Archosaurier: Gruppe der Reptilien; Dinosaurier und ihre engsten Verwandten.
Art: Kleinste Einheit in der Systematik; z.B. „Homo sapiens“.
Arthropoden: Gliederfüßer; z.B. Spinnen und Insekten.
Asteroid: Himmelskörper, besteht meist aus Metallerzen.
B
Basalt: Ein magmatisches Ergussgestein.
Belemniten: Fossile Verwandte der Tintenfische; „Donnerkeile“.
Biologie: Lehre vom Leben.
Bone Bed: Fundort von mehreren Tierfossilien an ein und derselben Stelle.
Botanik: Pflanzenkunde.
Brachiopoden: Muschelähnliche Schalentiere, Meeresbewohner.
Buntsandstein: Häufige Gesteinsart der Obertrias.
C
Carnivoren: Fleischfresser.
Cerapoden: Gruppe der Vogelbeckendinosaurier (Ornithischia); gemeinsame Klade aus Horn- und Entenschnabelsauriern.
Ceratopsier: Horndinosaurier aus der Gruppe der Cerapoden.
Cryogenium: Vorletzte Periode des Proterozoikums mit zwei Eiszeitaltern.
D
Devon: Vierte Epoche des Paläozoikums; Zeitalter der Fische.
Diapsiden: Gruppe der Reptilien, z.B. Echsen, Schlangen, Schildkröten, Brückenechsen und Archosaurier.
Dinosaurier: Größte Gruppe der an Land lebenden Archosaurier.
E
Ediacarium: Letzte Periode des Proterozoikums, erstes höheres Leben.
ektotherm: Tier, das so warm ist wie die Umgebung. („Kaltblüter“)
Endoceranten: Riesige Verwandte der Tintenfische des Paläozoikums.
endotherm: Tier, das seine Temperatur konstant hält. („Warmblüter“)
Eozän: Zweite Epoche des Paläogens; Aufstieg der Säuger.
Epoche: Abschnitt der Geochronologie, z.B. „Oberjura“.
Erosion: Natürliche Abtragung von Gesteinen durch Wind und Wetter.
Eurypteriden: Seeskorpione, lebten während des Paläozoikums.
Evolution: Entwicklung der Lebewesen.
Evolutionstheorie: Modell zur Beschreibung der Evolution; erklärt die Artenvielfalt auf unserer Erde durch Verwandtschaft und Abstammung.
F
Familie: Systematische Einheit, besteht aus mehreren Gattungen.
Fauna: Tierwelt.
Flora: Pflanzenwelt.
Formation: Oberflächengestein, in dem Fossilien gefunden werden.
Fossil: Überrest oder Spur eines Lebewesens aus der Urzeit.
G
Gattung: Zweitkleinste Einheit in der Systematik, z.B. „Homo“.
Geochronologie: Lehre vom Ablauf der Erdzeitalter; siehe Stratigraphie.
Geologie: Lehre von der Erde und Gesteinen.
Gneis: Metamorphes Gestein, gebildet aus Granit und Basalt.
Gondwana: Südkontinent des Mesozoikums; aus Afrika, Südamerika, Australien, Indien und Antarktika.
Gorgonopsiden: Säugetierähnliche, große Landjäger des Oberperm.
Granit: Ein magmatisches Tiefengestein.
H
Herbivoren: Pflanzenfresser.
Hadaikum: Ältestes Äon der Erdgeschichte, noch kein Leben.
Hadrosaurier: Gruppe der Vogelbeckendinosaurier (Ornithischia) mit „Entenschnabel“.
Holozän: Zweite Epoche des Quartärs, heutiges Zeitalter.
Hypothese: Wissenschaftliche Vermutung zur plausiblen Erklärung eines Naturphänomens.
I
Ichnofossil: Fossiler Fußabdruck.
Ichthyosaurier: Gruppe von Meeresreptilien; „Fischsaurier“.
Impakt: Einschlag eines Himmelskörpers auf der Erde.
J
Jura: Zweite Periode des Mesozoikums; erste Riesen-Dinosaurier.
K
Kadaver: Toter Tierkörper.
Kalkstein: Organisches Sedimentgestein; oft gebildet aus Kleinstlebewesen.
Kambrium: Älteste Periode des Paläozoikums, Explosion des „höheren“ Lebens..
Känozoikum: Jüngste Ära des Phanerozoikums, „Erdneuzeit“.
Karbon: Fünfte Periode des Paläozoikums, Steinkohlezeit.
Keuper: Häufige Gesteinsart der Untertrias.
Klade: Verwandtschaftliche Einheit, siehe „Taxon“.
Kladistik: Methode zur Erfassung der Verwandtschaft.
Kladogramm: Wissenschaftlicher Stammbaum.
Klasse: Systematische Einheit, besteht aus mehreren Ordnungen.
Knochenfisch: Wasserwirbeltier mit verknöcherten Gräten.
Knorpelfisch: Wasserwirbeltier mit Knorpelskelett (z.B. Haie und Rochen).
Komet: Himmelskörper aus Staub und Eis, mit Umlaufbahn.
komplex: Umfassend, formenreich, vielfältig, vielschichtig.
Koprolith: Versteinerter Kot.
Kreide; Kreidezeit: Jüngste und längste Periode des Mesozoikums; letzte Nichtvogel-Dinosaurier.
Krokodile: Gruppe der Archosaurier
L
Lagerstätte: Fundort von Fossilien.
Laurasia: Nordkontinent des Mesozoikums; aus Nordamerika, Asien und Europa.
Lava: Flüssiges Gestein, das aus der Erdkruste austritt.
Lebendes Fossil: Tier, das heute noch aussieht wie die fossilen Vorfahren.
Lepidosaurier: „Schuppenechsen“; eine Gruppe der Diapsiden, zu der die Echsen, Schlangen, und Brückenechsen gehören.
Lithosphäre: Gesteinsschicht.
M
Magma: Flüssiges Gestein aus dem Innern des Erdmantels.
Marginocephalier: Vogelbeckendinosaurier (Ornithischia) mit Schädelschmuck (z.B. Hörnern oder Kuppeln).
Marmor: Metamorphes Tiefengestein, gebildet aus Kalkstein.
Massenaussterben: Erdgeschichtliches Ereignis, bei dem in kurzer Zeit viele Arten verschwinden.
Mesozoikum: Mittlere Ära des Phanerozoikums, „Erdmittelalter“.
Meteor: Leuchtspur eines Objekts, das in Atmosphäre verglüht.
Meteorit: Außerirdisches Objekt, das auf der Erde einschlägt.
Miozän: Erste Epoche des Neogens; erste Menschenaffen.
Morphologie: „Formenlehre“, wichtig zum Vergleich von Fossilien.
Mosasaurier: Gruppe von Meeresreptilien, eng verwandt mit Schlangen und Waranen.
Muschelkalk: Häufige Gesteinsart der Mitteltrias.
N
Neogen: Mittlere Periode des Känozoikums. Weitere Entfaltung der Säugetiere.
Nothosaurier: Gruppe früher Meeresreptilien aus der Trias.
O
Omnivoren: Allesfresser.
Ökologie: Lehre von der Umwelt.
Ökologische Nische: Rolle eines Lebewesens in seiner Umwelt.
Oligozän: Dritte Epoche des Paläogens; erste Riesensäugetiere.
Oofossil: Fossile Eier oder Eierschalen.
Ordnung: Systematische Einheit, besteht aus mehreren Familien.
Ordovizium: Zweite Periode des Paläozoikums; kieferlose Fische.
Organisch: Alles, was lebt oder einmal gelebt hat.
Ornithischia: „Vogelbeckendinosaurier“.
Ornithopoden: Zwei- oder vierbeinige Vogelbeckendinosaurier (Ornithischia) ohne Schmuck- oder Abwehrwaffen.
P
Pachycephalosaurier: Gruppe der Marginocephalier mit Kuppelschädel.
Panthalassa: Urmeer; Super-Ozean in der Trias.
Pantestudines: Gruppe der Reptilien; Schildkröten und Verwandte.
Paläogen: Älteste Periode des Känozoikums. Aufstieg der Säugetiere.
Paläontologe: Wissenschaftler, der ausgestorbene Tiere erforscht.
Paläozän: Älteste Epoche des Paläogens; folgt auf die Kreidezeit.
Paläozoikum: Älteste Ära des Phanerozoikums; „Erdaltertum“.
Pangaea: Superkontinent, vereinte in der Trias alle Landmassen.
Pelycosaurier: Reptilienartige Ahnen der Säugetiere, z.B. Dimetrodon.
Periode: Abschnitt der Erdgeschichte, z.B. „Perm“ oder „Trias“.
Perm: Sechste Periode des Paläozoikums; Reptilien-Zeitalter.
Phanerozoikum: Derzeitiges Äon der Erdgeschichte, Zeitalter des sichtbaren Lebens.
Phylogenie: Lehre von den Verwandtschaftsbeziehungen.
Piscivoren: Fischfresser.
Plattentektonik: Aufbau und Bewegung der Erdkruste (Kontinentaldrift).
Pleistozän: Älteste Epoche des Quartärs; Eiszeitalter.
Plesiosaurier: Gruppe von Meeresreptilien, oft mit langem Hals.
Pliosaurier: Gruppe der Plesiosaurier, mit kurzem Hals.
Pliozän: Zweite Epoche des Neogens; erste Urmenschen.
Prähistorisch: „Vorgeschichtlich“; meint den bei weitem größten Zeitraum der Erdgeschichte, vor der schriftlichen Überlieferung.
Prosauropoden: Veralteter Begriff für die Vorfahren der Sauropoden.
Proterozoikum: Äon vor dem Phanerozoikum, erstes höheres Leben.
Pterosaurier: Gruppe der Archosaurier, „Flugsaurier“.
Publikation: Veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit.
Q
Quartär: Jüngste Periode des Känozoikums.
Quarz: Kristallines Mineralgestein.
Quarzit: Metamorphes Tiefengestein, umgebildeter Sandstein.
R
Rauisuchier: Krokodilähnliche Archosaurier.
Reich: Größte systematische Einheit, z.B. „Tiere“; „Pflanzen“.
Reptil: Wechselwarmes Landwirbeltier mit Schuppen. Siehe Sauropsiden.
S
Sandstein: Anorganisches Sedimentgestein.
Säugetier: Landwirbeltier mit Fell, das seine Jungen säugt.
Saurischier: „Echsenbeckendinosaurier“.
Sauropoden: Langhalsige, pflanzenfressende Dinosaurier.
Sauropsiden: Landwirbeltiergruppe aus Reptilien und Vögeln.
Sediment: Ablagerungsschicht.
Serie: Stratigraphischer Abschnitt, siehe „Epoche“.
Silur: Dritte Periode des Paläozoikums; erste Knorpelfische.
Stamm: Systematische Einheit, besteht aus mehreren Klassen.
Stegosaurier: Dinosaurier aus der Gruppe der Thyreophora; mit Knochenplatten und Stacheln.
Stratigraphie: Lehre vom Alter der Sedimente (Gesteinsschichten).
Stufe: Stratigraphischer Abschnitt, siehe „Alter“.
Superplume: Gewaltiger Magma-Aufstrom in die Erdkruste.
Synapsiden: Gruppe der Landwirbeltiere, Vorfahren der Säugetiere.
System: Stratigraphischer Abschnitt, siehe „Periode“.
Systematik: Ordnungssystem zur Erfassung von Lebewesen.
T
Taxon: Verwandtschaftliche Einheit; siehe „Klade“.
Theorie: Durch Belege fundiertes wissenschaftliches Modell zur Erklärung eines Naturphänomens.
Therapsiden: Direkte Vorfahren der Säugetiere aus der Gruppe der Synapsiden.
Theropoden: Zweibeinig laufende, zumeist fleischfressende Dinosaurier; auch die Vögel sind den Theropoden zugehörig.
Thyreophoren: Gepanzerte, pflanzenfressende Vogelbeckendinosaurier (Ornithischia).
Trias: Älteste Periode des Mesozoikums; erste Dinosaurier.
Trilobiten: Krebs- oder asselähnliche Wirbellose des Paläozoikums.
Tsunami: Riesige, durch Erdbeben, Vulkanausbrüche, Rutschungen oder Impakte ausgelöste Flutwelle.
V
Vegetation: Pflanzen in einem bestimmten Lebensraum.
Vogel: Gefiedertes Landwirbeltier; letzte noch lebende Dinosaurier.
W
Wirbeltiere: Tiergruppe; Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säuger.
Z
Zoologie: Tierkunde.
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