Name: Palaeosaniwa canadensis („Alter Saniwa-Waran aus Kanada“)
Beschrieben: 1928 von Charles W. Gilmore
Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere); Familie: Varanidae (Warane)
Körperlänge: ♂ bis zu 3,5m ♀ bis zu 3m
Gewicht: ♂ bis zu 95kg, ♀ bis zu 89kg
Ernährung: carnivor
Beschreibung:
Das Mesozoikum gilt gemeinhin als das Zeitalter der Reptilien. Zwar fällt unser Blick hier natürlich zuerst auf die Dinosaurier, die diese Ära dominierten. Doch gab es daneben auch viele andere Kriechtiere, die an ihrer Seite lebten. Die Echsen sind neben den Schildkröten mit am erfolgreichsten, und in vielen Teile der Welt sogar mit weit mehr Gattungen und Arten vertreten als die Dinos – so auch in der Hell Creek Formation.
Die größte Echse dieser Zeit und eine der größten des Mesozoikums überhaupt ist ohne Zweifel die riesige Palaeosaniwa, eine enge Verwandte der heutigen Gila-Krustenechsen. Sie erreicht aber in etwa die Größe eines Komodo-Warans, wobei die Männchen sogar noch etwas größer werden können. Wie ihre entfernten Verwandten aus dem 21. Jahrhundert ist auch Palaeosaniwa eine gefürchtete Jägerin, die mit ihren klingenförmigen Zähnen bestens dazu ausgestattet ist, große Beutetiere zu jagen und ihnen furchtbare Verletzungen zuzufügen.
Lebensweise:
Ihre Beute findet Palaeosaniwa ganz ähnlich wie eine Schlange, indem sie am Boden züngelt. Jungtiere jagen dabei primär kleine Echsen und Insekten, welche sie aktiv unter Baumrinde, seltener auch im Dickicht der Bodenpflanzen aufspüren. Auch weit größere Exemplare sind aktive Jäger, die aber hauptsächlich große Wirbeltiere erbeuten. Oft sind diese Beutetiere deutlich schwerer als sie selbst: Ausgewachsene Thescelosaurier oder Pachycephalosaurier, ja sogar junge Triceratopsier und Edmontosaurier werden aus dem Hinterhalt angegriffen, ein kurzes Stück weit verfolgt, gepackt und mit Bissen zur Strecke gebracht. In den meisten Fällen haben sie ihre Beute bereits nach wenigen Sekunden am Boden, wo sie sie dann zerreißen oder auch im Ganzen verschlingen.
Doch selbst wenn ein Angriff scheinbar fehlschlägt und die Beute entkommt, bedeutet es für das gebissene Tier zumeist das Ende: ein hochwirksames Gift lässt den Blutdruck abfallen und kann zur Bewusstlosigkeit führen, während mit dem Biss übertragene Mikroorganismen für schlimme Infektionen sorgen. Palaeosaniwa braucht ihrer verletzten Beute dann nur noch zu folgen, und selbst wenn diese erst Tage danach stirbt, kommt die Echse noch auf ihre Kosten. Auch Aas wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit gefressen. So übernimmt Palaeosaniwa in ihrem Ökosystem eine wichtige Rolle als Gesundheitspolizistin.
Vielseitige Lebensräume
Palaeosaniwa ist in vielen Lebensräumen zu Hause. Sie bevorzugt offene Farnebenen genauso wie lichte Wälder und liebt wie die meisten heutigen Warane auch das Wasser. Palaeosaniwa ist eine gute Schwimmerin, die auch verhältnismäßig gut tauchen kann. Auch im Wasser geht sie hin und wieder auf die Jagd nach unvorsichtigen Fischen, meist sucht sie im kühlen Nass jedoch nach Ruhe und Abkühlung an heißen Sommertagen. Obwohl meistens als Einzelgänger unterwegs, sammeln sich an frisch gerissenen Kadavern oft mehrere Warane, wo dann ein striktes Sozialgefüge sichtbar wird. Rangniedrige Tiere wagen sich erst ganz zum Schluss an die Beute, da sie sonst Gefahr laufen, selbst gefressen zu werden: Palaeosaniwa ist nämlich eine Kannibalin.
Trivia über Palaeosaniwa:
Palaeosaniwa canadensis ist eine recht langlebige Echsenspezies und bereits aus Gesteinsschichten aus dem Campanium Kanadas belegt. Diese Zeit liegt etwa 10 Millionen Jahre vor dem Maastrichtium, in der unsere Geschichte spielt, weshalb aufgrund der zeitlichen Trennung die Fossilien aus Hell Creek eigentlich einen anderen Artnamen bräuchte und ihn vielleicht bei der nächsten Revision durch die Wissenschaft auch bekommen wird.
Die genaue Verwandtschaft von Palaeosaniwa ist strittig. Mache Paläontologen ordnen sie den Waranen zu, andere sehen sie als Vertreterin der Gila-Krustenechsen, und manche sehen sie als basale Gattung der Varanoidea und damit als frühe Vorform beider Echsenfamilien.
Palaeosaniwa bekommt im zweiten Roman Blut der Sonne einen größeren Auftritt, als mehrere dieser riesigen Echsen sich über einen Tyrannosaurus-Kadaver hermachen.
Palaeosaniwa in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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