Name: Trierarchuncus prairiensis („Kapitän Hook von der Prairie“).
Beschrieben: 2020 von Denver W. Fowler et al..
Ordnung: Saurischia, Familie: Alvarezsauridae.
Länge: ♂ bis zu 1m, ♀ bis 0,85m.
Gewicht: ♂ bis 4,5kg, ♀ bis 4kg.
Ernährung: insectivor.
Beschreibung:
Der vogelähnliche Trierarchuncus ist einer der kleinsten Dinosaurier und kommt einem wegen seines zierlichen Erscheinungsbildes kaum wie eine „schreckliche Echse“ vor. Tatsächlich ist er einer der kleinsten Nichtvogel-Dinosaurier, der bislang in Nordamerika entdeckt wurde. Genau wie Vögel tragen Alvarezsaurier wie Trierarchuncus auch ein Federkleid, die Männchen werden durch lange rote Schmuckfedern an Armen und Schwanz und einer blauschwarzen Federhaube geziert. Die Tiere sind leicht gebaut und nicht viel größer als heutige Haushühner. Ihre winzigen Arme haben sich zurückentwickelt und tragen eine einzige längere Klaue an ihrem Daumen, zwei weitere Finger sind nur rudimentär vorhanden.
Trotzdem sind diese Extremitäten sehr kräftig: Trierarchuncus setzt sie vor allem dazu ein, im Boden und im morschen Holz nach Insekten zu suchen, von denen er sich überwiegend ernährt. Mit den ebenfalls nachtaktiven Säugetieren konkurriert er dabei jedoch kaum, manchmal kann man sie sogar gemeinsam bei der Nahrungssuche beobachten. Meistens gehen sich die Tiere jedoch lieber aus dem Weg.
Lebensweise:
Trierarchuncus lebt in kleinen Gruppen von selten mehr als zehn Tieren. Ihr bevorzugter Lebensraum ist dabei der dichte Wald. Man trifft sie jedoch auch gelegentlich in offenem Gelände und sogar auf den vulkanischen Lavafeldern an, wo die Gruppen kaum Gefahr laufen, anderen Dinosauriern zu begegnen, aber dafür öfters mal einem saftigen Käfer oder anderen Insekten. Sie meiden Feuchtgebiete, Küsten und Sümpfe, weil sie anders als die meisten anderen Dinosaurier von Hell Creek miserable Schwimmer sind.
Trierarchuncus geht vor allem in der Dämmerung und der finsteren Nacht auf Nahrungssuche. Seine großen Augen wirken wie Restlichtverstärker. Sie können auch in fast völliger Dunkelheit noch ausgesprochen gut sehen. In der Mittagshitze ruhen die Tiere, sie sind dabei aber äußerst wachsam und sehr scheu und fliehen schon beim geringsten Geräusch ins dichtere Unterholz.
Trivia über Trierarchuncus:
Überreste von Alvarezsauriden in der Hell Creek Formation sind spärlich. Das fossile Material von Trierarchuncus ähnelt stark dem asiatischen Mononykus olecranus, der wahrscheinlich sein engster Verwandter ist. Das Exemplar aus Hell Creek ist aber etwas kleiner. Trierarchuncus ist neben dem geologisch etwas älteren und noch kleineren Albertonykus borealis der bislang einzige bekannte Alvarezsaurier aus Nordamerika. Die Familie ist ansonsten vor allem aus Asien und Südamerika fossil überliefert.
Einige Wissenschaftler waren bis vor kurzem der Ansicht, dass die Alvarezsauriden überhaupt keine Dinosaurier, sondern Vögel seien. Im Laufe der Evolution hätten sie ihre Flugfähigkeit wieder verloren. Heute herrscht weitestgehend Einigkeit darüber, dass es sich bei den Alvarezsauriern um echte Dinosaurier handelt. Sie waren allerdings eng mit den Vögeln verwandt.
Späte Beschreibung und Auftritt in „Die weißen Steine“
Erst im Jahre 2020 wurde dieses Tier wissenschaftlich beschrieben und benannt. Der Gattungsname ist eine griechisch-lateinische Anspielung auf Peter Pans Erzfeind Kapitän Hook (Triearchus = Kapitän, Uncus = Haken). Der Artname bezieht sich auf den Fundort in der Prärie im östlichen Montana. Da Trierarchuncus noch keinen Namen hatte, als mein Buch erschien, wurde er dort schlicht „Hell Creek Alvarezsaurier“ genannt. Im zweiten Band und bei Erscheinen der Neuauflage wurde dies aber korrigiert. In Die weißen Steine gehört Trierarchuncus nämlich zu einem der ersten gesichteten Dinosaurier und jagt einem der Protagonisten, der da noch gar nicht weiß, wo oder besser gesagt wann er ist, einen gehörigen Schrecken ein.
Trierarchuncus in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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