Name: Myledaphus pustulosus („Zermahlendes Pflaster voller Blasen“).
Beschrieben: 1876 von Edward D. Cope.
Ordnung: Rhinopristiormes (Geigen- und Sägerochen); Familie: Rhinobatidae (Gitarrenfische).
Länge: ♂ bis zu 0,75; ♀ bis zu 0,98m.
Gewicht: ♂ bis zu 5,8kg; ♀ bis zu 8,4kg.
Ernährung: durophag.
Lebensweise:
Knorpelfische gehören zu den ältesten Wirbeltieren auf dem Planeten. Ihre bekanntesten Vertreter sind die Haie, die noch heute zu den gefährlichsten Jägern in den Ozeanen zählen. Aber unter diesen großen Raubfische gibt es auch eine schier ungeheure Anzahl sehr viel harmloserer Exemplare. Eine schon in der Kreidezeit sehr erfolgreiche Gruppe sind die Rochen, und der häufigste Rochen aus Hell Creek ist der gitarrenfischähnliche Myledaphus.
Myledaphus lebt meist als Einzelgänger, gelegentlich aber auch in kleinen Gruppen in küstennahen Buchten, Felsenriffen und Flussmündungen. Während der Flut schwimmt er auch gerne bis weit in die Mangrovensümpfe hinein. Dort verbirgt er sich gut getarnt auf dem sandigen Grund oder in Seegraswiesen, wo er nach Kleinkrebsen, kleinen Fischen und ihren Larven sowie nach Muscheln stöbert.
In seinem Maul steckt eine Batterie von mehr als 200 abgeflachten Mahlzähnen, mit denen er seine Beute zerreibt. Die Weibchen werden um ein Viertel größer als die Männchen und erreichen knapp einen Meter Länge. Sie sind ovovivipar, das heißt, sie brüten ihre Eier im Inneren ihres Körpers aus und bringen anschließend lebenden Nachwuchs zur Welt. Die Jungrochen sind zu Beginn ihres Lebens schon voll entwickelt und etwa Handtellergroß.
Trivia über Myledaphus:
Da Myledaphus ein Knorpelfisch ist und kein festes Knochenskelett hat, ist er vor allem durch Zahnfunde bekannt, die ihm auch seinen Namen gegeben haben. Die winzigen, Pflastersteinähnlichen Zahnfossilien des Myledaphus gehören zu den häufigsten Fossilien der Hell Creek Formation und machen etwa 16% aller Funde von dort aus.
Myledaphus ist der einzige Knorpelfisch aus Hell Creek, der auch noch in Schichten aus dem Paläozän überliefert ist: Er überlebte also das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit und kam in der Gegend noch einige Millionen Jahre danach vor, bis der Pierre Seeweg und damit sein Lebensraum völlig verschwand.
Anhand der ebenfalls überlieferten Wirbelknochenfossilien konnte ermittelt werden, dass Myledaphus nur bis zu 16 Jahre alt werden konnte. Das ist eine wesentlich kürzere Lebenserwartung als bei den meisten heutigen Gitarrenfischen.
Den Namen „Gitarrenfisch“ oder „Geigenrochen“ verdanken diese Tiere ihrer Körperform: Mit ihrem flachen, verbreiteten Vorderkörper und dem langen Schwanz sehen sie ein wenig wie besagte Musikinstrumente aus. Besonders musikalisch sind sie aber wohl eher nicht.
Myledaphus in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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